Expedition Groenland – auf der Suche nach Walen … ©by Frank Blache

Expedition Grönland – auf der Suche nach Walen

Dies ist ein Gastbeitrag von Frank Blache  @ www.meeresakrobaten.de

Herzlichen Dank schoneinmal an dieser Stelle dass du den Beitrag auf meiner Seite zur Verfügung stellst.

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Frank Blache/17. Oktober 2013

Ein bisschen merkwürdig komme ich mir schon vor, als ich im Juni vor meinem Kleiderschrank stehe und die längst nach hinten verstaute Winterbekleidung hervorkrame.

Neu ist mir dieses Gefühl allerdings nicht. In den vergangenen Jahren hat es mich schon wiederholt in die Polargebiete „verschlagen“.

Meine Ziele waren die Antarktis, South Georgia, Spitzbergen, Ostgrönland, Franz-Josef-Land und Baffin Island. Doch jetzt freue ich mich riesig darauf mit PolarNews nach Westgrönland zu reisen. Walsafari in der Disko-Bucht, so das Motto der Expedition.

 

Es kann losgehen

Mit vorhandener Routine – und Checkliste – habe ich meine Reisetasche schnell gepackt. In Gedanken zähle ich mir noch einmal die wichtigsten Dinge auf: Reisedokumente, Reisepass, Kreditkarte, Fotoausrüstung, kniehohe Gummistiefel für die Zodiac-Anlandungen … okay, alles dabei … es kann losgehen!

In Kopenhagen lerne ich die Teilnehmer aus der Schweiz kennen. Nach einer herzlichen Begrüßung mit gegenseitigem Vorstellen – und einem Besuch bei der berühmten Meerjungfrau – sitzen wir am nächsten Tag alle gemeinsam im Flieger der grönländischen Airline.

Ein kurzer Zwischenstopp in Kangerlussuaq – ein Schild im Außenbereich des Flughafens zeigt an: North Pole 3 hrs. 15 min. –, dann geht es mit einer Propellermaschine weiter nach Aasiaat. Auch wenn wir nicht bis zum Nordpol wollen, kribbeln spätestens jetzt die ersten Expeditions- und Arktisgefühle in mir hoch. Unter uns die wild zerklüftete Landschaft Westgrönlands mit ihren schnee- und eisbedeckten Bergkämmen.

Traumhaft schön! Doch zum Träumen bleibt keine Zeit. Die beiden Piloten haben es nämlich erlaubt, ihnen mal über die Schultern zu schauen und einen Blick ins Cockpit zu werfen. Diese seltene Gelegenheit lasse ich mir natürlich auch nicht entgehen. Die Frontscheiben des Flugzeugs sind kaum größer – wenn überhaupt – als bei einem Pkw, aber die Aussicht ist dafür umso grandioser!

 

Walfang in Aasiaat

In Aasiaat wartet schon das Expeditionsteam – Henryk Wolski und Kasper Jaeger – auf uns. Nach dem ersten Händeschütteln wird erst einmal der Gepäcktransfer zum Schiff abgewickelt. Bevor wir an Bord der „Rembrandt Van Rijn“ gehen, bleibt noch genügend Zeit die Siedlung auf eigene Faust zu erkunden.

Aasiaat liegt inmitten einer wunderschönen Schärenlandschaft und ist mit seinen rund 3.100 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Grönlands. Die Gründung des Ortes hängt eng mit dem Walfang zusammen. In der Disko-Bucht werden seit Jahrhunderten Wale gefangen … auch heute noch.

 

Auf Wal-Fahrt rund um den Globus

Seit meiner Kindheit bin ich von Walen und Delfinen fasziniert. Noch heute sehe ich die Grafik in einem Kindermagazin vor mir, in der ein Blauwal – das größte Tier auf unserem Planeten – im Größenvergleich zu einem Menschen gezeigt wurde. Einfach gigantisch! Außerdem wurde beschrieben, dass sein Herz die Größe eines Kleinwagens erreicht. Das hat mich damals, mit acht oder neun Jahren, so sehr beeindruckt, dass ich seit dieser Zeit alles an Informationen über diese einmaligen Meeressäuger verschlungen habe.

Vor 18 Jahren unternahm ich dann meine erste Wal-Tour zu den Pottwalen in Nordnorwegen. Mittlerweile haben mich meine Reisen rund um den Globus auf alle Kontinente geführt, um Wale und Delfine zu beobachten. Zwanzig verschiedenen Arten – darunter auch dem Blauwal – durfte ich bisher in freier Wildbahn begegnen.

Walfang zur Selbstversorgung  Diese Begegnungen sind für mich magische Momente, bei denen mir ein Schauer des Glücks über den Rücken läuft und ich eine Gänsehaut bekomme!

Auch bei meinem Erkundungsrundgang durch Aasiaat fallen mir Wale – bzw. Teile von ihnen – in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf. Da sind zum Beispiel die riesigen aufgestellten Kieferknochen eines Grönlandwals oder ganz tolle Wandmalereien mit Wal-Motiven. Dann entdecke ich eine offene – aber überdachte – Halle und neugierig werfe ich einen Blick hinein.

Zunächst stockt mir der Atem und ich brauche einen Moment, um zu realisieren, was dort vor mir auf den Tischen liegt. Frisches Walfleisch und Blubber! (Als Blubber wird die isolierende Fettschicht unter der Haut der Wale bezeichnet, die bei einigen Arten bis zu 50 cm dick sein kann.)

Obwohl ich mich dazu überwinden muss, mache ich einige Fotos. Auf dem Tisch ganz rechts in der Ecke liegt der frisch zerteilte Kadaver eines Schweinswals. Deutlich sieht man die kleine Fluke, die Finne und den Kopf mit dem einzelnen – für Zahnwale charakteristischen – Blasloch (Bartenwale haben zwei Blaslöcher).

Obwohl ich natürlich weiß, dass die indigene Bevölkerung der Arktis den quotierten Walfang zur Selbstversorgung, den sogenannten Subsistenzwalfang, betreiben darf, bin ich auf diesen Anblick nicht vorbereitet und entsprechend traurig. Aber ich denke auch, dass der Walfang zur Selbstversorgung mit anderen Augen betrachtet werden muss als der Walfang von Island, Norwegen und Japan. Dort sind in erster Linie wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend und im Falle von Japan wird der Walfang in das Deckmäntelchen der Wissenschaft gehüllt.

 

Can you make a picture of me?

Langsam wird es Zeit den Rückweg zum Schiff anzutreten. Aus meinen Gedanken werde ich jäh herausgerissen, als ein kleiner Inuit-Junge mit seinem Fahrrad auf mich zusteuert und mich in Englisch anspricht: „Can you make a picture of me?” Dabei strahlt er über das ganze Gesicht. Natürlich fotografiere ich ihn und zeige ihm das Bild im Display der Kamera. Er freut sich riesig und fährt zufrieden weiter.

 

Auf dem Segelschiff

Mittlerweile haben sich alle 20 Expeditionsteilnehmer an Bord der „Rembrandt Van Rijn“ eingefunden. Der 56 m lange und 7 m breite Dreimastschoner macht einen stolzen Eindruck.

Vor zwei Jahren erst wurde das Segelschiff neu umgebaut, restauriert und mit modernster Technik ausgestattet. Nachdem der Kapitän – Sven Holzhausen – sich und seine erfahrene neunköpfige Crew vorgestellt hat, sind noch Kasper Jaeger und der Expeditionsleiter Henryk Wolski an der Reihe.

 

In besten Händen

Henryk stammt aus Polen, spricht aber auch perfekt Deutsch. 2003 vollendete er als erster Pole und sechster Mensch weltweit die Umrundung des Nordpolarmeeres! Er hat viele große Expeditionen mit vorbereitet und durchgeführt. Außerdem war er an den spektakulären Arved-Fuchs-Expeditionen „Icesail“ (die vier Jahre dauerte) und „Auf den Spuren von Sir Ernest Shackleton“ beteiligt. Bei dieser außergewöhnlichen Reise segelte die vierköpfige Besatzung im Nachbau des historischen Rettungsbootes „James Caird“ von Elephant Island nach Südgeorgien und überquerte anschließend die mit Gletschern bedeckte Insel zu Fuß!

Es ist schon ein tolles Gefühl unsere Reise mit Henryk zu unternehmen. Im Laufe unserer Expedition wird er uns noch viel von seinen Abenteuern erzählen.

 

Leinen los!

Doch jetzt, nach obligatorischer Seenotrettungsübung, heißt es erst mal: „Leinen los!“ Bei strahlendem Sonnenschein laufen wir am frühen Abend aus. Alle Arktisfreunde sind natürlich an Deck und fotografieren die bunte Kulisse von Aasiaat.

Typisch für diese Region sind die Häuser in den unterschiedlichsten Farben gestrichen. Am häufigsten sind wohl Rot, Blau, Gelb und Grün, aber auch mal Lila. Kasper erzählt, dass es keine feste Regel gibt, welche Farbe man auswählt. Nur die eine: nehme immer eine andere Farbe als dein Nachbar!

Kurze Zeit später sitzen wir beim Abendessen und wollen uns gerade Hühnchen „à la Bretagne“ mit Reis und Gemüse schmecken lassen, als Henryk über die Bordlautsprecher lautstark verkündet: „Wale voraus gesichtet!“ Das fängt ja gut an! Das Hühnchen muss warten. Ich glaube, auch Beverly – die hervorragende Köchin (Chef an Bord) aus England – hat dafür Verständnis, als alle wieder nach draußen stürmen.

Und tatsächlich, da sind sie! Buckelwale! In der klaren und kühlen Luft kann man besonders schön den buschigen und bis zu drei Meter hohen Blas sehen. Ich merke, wie ich eine Gänsehaut bekomme. Wale und Delfine lösen wohl bei jedem Menschen unbeschreibliche Glücksgefühle aus … bei mir auf jeden Fall!

Obwohl die Meeressäuger relativ weit vom Schiff entfernt sind, kann man in der Bucht ganz deutlich das einmalige Geräusch beim Ausatmen hören. Buckelwale können eine Länge von bis zu 18 m erreichen (wobei die Weibchen etwas größer als die Männchen sind) und wiegen zwischen 25 und 30 Tonnen. Sie ernähren sich von Krill und anderem tierischen Plankton sowie kleineren Schwarmfischen. Ihr Gesamtbestand wird auf ca. 12.000 bis 15.000 Tiere geschätzt. Die Art ist streng geschützt.

Nach diesem tollen Start wenden wir uns nun wieder – zur Freude von Beverly – dem Hühnchen zu.

Am nächsten Tag erwartet uns ein Highlight der Reise:Ilulissat und der Eisfjord Kangia! Mit den Zodiacs landen wir früh am Morgen in Ilulissat an. Es herrscht bereits regsames Treiben in Grönlands drittgrößter Stadt. Über 4.500 Menschen leben hier, deren wichtigstes wirtschaftliches Standbein die Fisch- und Krabbenverarbeitung ist. Aber auch der Tourismus nimmt eine immer größer werdende Bedeutung ein.

Touristen, die hierherkommen, wollen vor allem eines: Eisberge sehen! Und das kann man in der Arktis nirgends besser als am Eisfjord Kangia. Der 55 km lange und 7 km breite Fjord wurde 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Nachdem wir uns zunächst etwas im Ort kundig gemacht haben, begeben wir uns natürlich auch auf die Wanderung zum Eisfjord. Bereits auf dem Weg dorthin kann man die vor sich hintreibenden Eisberge beobachten. Dicht an dicht ziehen die zum Teil riesigen Eisgiganten in Richtung Mündung zur Disko-Bucht.

Der Fjord hat eine Tiefe von 1.200 m, doch an der Mündung misst er nur noch 200 m, weshalb ein Rückstau der Eiskolosse in den Meeresarm entsteht. Der Blick auf diesen Eisberg-Stau ist traumhaft schön. Wer meint, Eisberge sehen alle gleich aus, der irrt. Jeder sieht anders aus und hat seinen eigenen, unwiderstehlichen Zauber. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Einige sehen aus wie von Künstlerhand geformt, andere erwecken den Eindruck einer Insel, so groß sind sie. Wie Skulpturen spiegeln sie sich im eisblauen Wasser des Fjords. Ständig entdeckt man neue Formen: da ist zum Beispiel ein kleinerer Eisberg, der wie ein auf dem Rücken schwimmender Seeotter ausschaut. Ich kann mich an diesen Kunstwerken der Natur einfach nicht sattsehen.
Eisberg-Safari!!!  Die Wanderung entlang des Kangia-Eisfjords ist ein „Muss“, wenn man in Ilulissat ist. Es ist wirklich ein atemberaubendes Erlebnis. Kann das noch übertroffen werden? Es kann!

Nach dem Mittagessen fahren wir nämlich mit den Schlauchbooten in den Fjord und können die Eisschönheiten aus einer ganz anderen Perspektive genießen. Eine Eisberg-Safari mit den Zodiacs! Toll! Die Sonne strahlt vom fast wolkenlosen Himmel und die Inseln aus Eis spiegeln sich im tief blauen Wasser des Fjords.

Diese Art von Safari ist wirklich etwas zum Genießen und ein Fotomotiv ist schöner als das andere.

Nach dem Abendessen lassen wir uns Beverleys Mandarinenkuchen schmecken und lauschen Henryks Vortrag mit dem Titel: „The History of Greenland – The last Viking“.

Am nächsten Morgen ist die Halbinsel Nuussuaq mit der kleinen Siedlung Saqqaq (170 Einwohner) unser erstes Ziel (Saqqaq-Kultur). Wir haben Glück und können einen Blick in die hübsche Kirche des Ortes werfen, die aus dem Jahr 1908 stammt.
Nach unserer Rückkehr zur „Rembrandt Van Rijn“ setzen wir unsere Fahrt fort. Für den späteren Nachmittag ist eine weitere Anlandung nördlich von Arve Prinsens Ejland geplant. Als wir dann in den Zodiacs sitzen, weiß keiner, was uns erwartet, denn auch Henryk und Kasper waren hier noch nie an Land. Doch die Eisbedingungen machen uns einen Strich durch die Rechnung und verhindern unsere Erstanlandung.Riesige Vogelkolonie

So sehr sich Henryk und Kasper auch bemühen, die dicht an dicht zusammengeschobenen Eisschollen geben den Weg nicht frei. Aber das macht nichts, denn als Entschädigung finden wir eine riesige Kolonie von Dreizehenmöwen. Tausende dieser Seevögel nisten an den steilen Felswänden und fliegen ununterbrochen zwischen den schroffen Klippen und den Eismassen hin und her.

Wir haben die Außenborder ausgeschaltet und können so dieses Naturschauspiel nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren genießen. Es ist grandios anzusehen, wenn sie, wie auf Kommando, alle auf einmal von den Eisschollen losfliegen.

Nach unserer Rückkehr zum Schiff wartet bereits das Abendessen – geräucherter Lachs – auf uns und wir setzen unsere Reise in den nördlichen Teil der Disko-Insel fort. Wann immer es geht, werden auch die Segel gesetzt.

Geisterstadt

Früh am folgenden Tag steht der Besuch einer Geisterstadt auf dem Programm: Qutdligssat. Der Ort ist seit 1972 verlassen. Als es noch rentabel war, wurde hier Kohle abgebaut. Mitten in der Siedlung steht ein Haus, das noch völlig bewohnbar aussieht und an einem Mast weht die dänische Flagge.
Henryk und Kasper brauchen Flemming natürlich nicht zu bitten, uns den Ort – bzw. das was davon übrig ist – zu zeigen. Diese willkommene Abwechslung lässt er sich natürlich nicht entgehen und für uns sind seine Schilderungen eine lehrreiche und lebendige Geschichtsstunde. Und so ganz alleine lebt der Däne hier dann doch nicht. Ich schaffe es noch, gerade so eben seinen „Nachbarn“ zu fotografieren: einen Polarhasen.Hier lernen wir Flemming kennen. Flemming hat hier mit seinen Eltern, die von 1947 – 1950 das Krankenhaus leiteten, ein paar Jahre seiner Kindheit verbracht. Er kommt schon seit vielen Jahren in die Geistersiedlung zurück und verbringt hier die Sommermonate in dem orange gestrichenen Haus seiner Eltern.

69°27,5N-053°47,8W / Nangissat. Zu dieser Position hat uns der Kapitän über Nacht gebracht.

Bitte nicht streicheln! Mit den Zodiacs fahren wir an Land, um hier eine Tundra-Wanderung zu unternehmen. Wer schon mal zu Fuß in der Tundra unterwegs gewesen ist, der weiß, warum Gummistiefel (nicht nur für die Schlauchbootanlandungen) unbedingt zur Ausrüstung gehören. Man läuft wie auf einem überdimensional hohen Hochflorteppich und immer wieder versinkt man im knöchelhohen Schmelzwasser.

Auch bei unserer Nachmittagsanlandung in Sioraq erkunden wir die Tundra. In dieser kleinen Siedlung leben nur 50 Menschen, dafür aber umso mehr Hunde. Henryk rät ab, sie zu streicheln, und scherzhaft fügt er hinzu, dass – wenn man sie trotzdem streicheln möchte – man dann als Rechtshänder die linke Hand benutzen soll.

Bei unseren Wanderungen gibt es neben den grandiosen Aussichten auch immer viel zu entdecken. Da ist zum Beispiel der schon leicht verwitterte Schädelknochen eines Polarfuchses oder der halbe Unterkieferknochen – einschließlich Zähnen – einer Robbe. Über ihr Schicksal kann man nur Vermutungen anstellen.

Nachdem wir nun den nördlichen Abschnitt der Disko-Insel hinter uns gelassen haben, segeln wir nun wieder gen Süden. Auf den nächsten Tag freue ich mich schon ganz besonders. Hier – südlich von Disko-Island – wollen wir nach Walen Ausschau halten.

Die Szenerie ist wieder einmal spektakulär. Riesige Eisberge – einige mit Torbögen – bieten wunderschöne Fotomotive. Kasper schätzt die Höhe auf ca. 50 Meter; und das sind ja nur die ungefähren 10 Prozent, die über Wasser sichtbar sind. Die Stille wird plötzlich durch ein Geräusch unterbrochen, das ich nur zu genau kenne und das durch Mark und Bein geht. Der Blas von einem Wal! Dann entdecke ich ihn auch. Es ist ein Finnwal! Er ist schnell unterwegs und vor dem gigantischen Eisberg wirkt er fast wie ein Zwerg.

Dabei ist der Finnwal das zweitgrößte Tier auf der Welt (nach dem Blauwal). Sein Gewicht (bis 80 Tonnen) und seine Länge (bis 26 Meter) sprechen für sich. Was für ein schöner Vormittag!

Im Naturhafen von Qeqertarsuaq

Für unsere vorletzte Anlandung brauchen wir nicht in die Zodiacs zu steigen. Wir haben die Möglichkeit, mit der „Rembrandt Van Rijn“ im Naturhafen von Qeqertarsuaq anzulegen. Nicht weit von hier haben wir den Finnwal beobachten können. Die Region ist für seinen Walreichtum bekannt und so wundert es nicht, dass auch das Stadtwappen des Ortes von einem Wal geziert wird.

Basaltlandschaft

Wie auch schon in Aasiaat sind hier die riesigen Kieferknochen eines Grönlandwals zu einem Tor aufgestellt. Nach einem Spaziergang durch den Ort fahren wir mit den Schlauchbooten zu einer weiteren Attraktion des Ortes. An der Südküste befindet sich eine der faszinierendsten Basaltlandschaften Grönlands. Diese zum Teil bizarr wirkenden Basaltformationen und Säulen sind einmalig schön und verleihen der Landschaft ein nahezu märchenhaftes Antlitz.

Tolle FotomotiveAuf der Rückfahrt zum Schiff taucht dann noch ein Buckelwal auf. Er zeigt uns kurz seine Fluke und taucht ab. Wir warten bestimmt 10 Minuten, doch er ist nicht mehr zu entdecken. Trotzdem ein krönender Tagesabschluss!

Die letzte Landerkundung unserer Expedition findet auf Gronne Ejland statt. Die Insel mit ihren Vogelkolonien und Überresten aus der Thule-Kultur ist streng geschützt. Wir erklimmen einen kleinen Berg und genießen den herrlichen Ausblick, die Stille und den wunderbaren Sonnenschein, der uns fast jeden Tag für 24 Stunden hold war.

Zum Abschluss unserer gelungenen Disko-Insel-Umrundung erfüllt uns der Kapitän noch einen Wunsch. Ein bestimmtes Segelmanöver, bei dem das Schiff trotz gesetzter Segel steht, erlaubt es uns in die Zodiacs zu steigen. Mehrmals umkreisen wir die „Rembrandt Van Rijn“, die unter Segel ein tolles Fotomotiv abgibt.

Im Gepäck verstaue ich wunderbare Eindrücke

Später an Deck suche ich mir ein ruhiges Plätzchen und lasse in Gedanken die Reise Revue passieren. Schon bald geht es zurück nach Deutschland. Im Gepäck ca. 1.000 Fotos, viele spannende Erlebnisse aus Westgrönland … und natürlich meine Winterbekleidung, die ich wieder in den hintersten Winkel meines Kleiderschrankes verstauen werde. Bis zur nächsten Expedition in die Arktis!

 

Hast du noch nicht genug von Grönland und der Arktis? Dann hätte ich noch was….

Schau dir doch auch meinen Bericht zu der Reise rund um die Diskoinsel, gern aber auch mein Aufenthalt in Kangerlussuaq an.

 

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